Die Bauernoper beginnt mit den Vorbereitungen zu einer Hochzeit. Die künftige Braut ist hochschwanger; ihre Schwester ist eifersüchtig, weil in den Bräutigam verliebt. Der Vater hat sie aber einem Säufer von Bahnhofsvorstand versprochen, in der Hoffnung, damit ein Stück Land zu ergattern. Die Mutter ist ein Vamp. Wie sich im Laufe des Stücks herausstellt, ist der Vater gar nicht der richtige Vater – die künftige Braut soll in einer Liebschaft mit einem Unbekannten, genannt “der Cowboy”, gezeugt worden sein. Und siehe da, nun tauchen die Familiengeheimnisse auf aus der Vergangenheit, eins nach dem andern, und werden ans Licht gezerrt, unerbittlich und ohne Gnade. Die Bauernoper, zu der sich Béla Pintér von der berühmten “Bettleroper” von John Gay inspirieren liess, ist eine Ballade, in der sich Familiendrama und witzig-sarkastische Situationskomik abwechseln, eine unvorstellbare Mischung aus Barockoper und ungarischer Volksmusik. Das Ensemble von Béla Pintér besteht seit 1998 und gehört zu den bedeutendsten freischaffenden Theatertruppen Ungarns.