Auf der Suche nach der dritten Dimension in der Videokunst haben Sylvia Unternährer und Alain Favre die Installation "L'Ange et le Néon" geschaffen. ln "L'Ange et le Néon" verbinden sich die fundierten Kenntnisse von Sylvia Unternährer in klassischem und zeitgenössischem Tanz mit der Montagearbeit und Photographie von Alain Favre. Das Konzept, das die beiden erstmals für das Theater am Stalden im April '89 ausgearbeitet hatten, haben sie nun für das Bollwerk '90 übernommen und weiter bearbeitet. Als Mittel werden verschiedene Stilformeil eingesetzt, die vom Ton über Super 8-Material bis zu Dias reichen, die allesamt anschliessend auf Video vereinigt werden. 

"L'Ange et le Néon" ist in doppelter Hinsicht , Abbild des Alltags : Auf Grossleinwand wird zunächst der Schauplatz des Festivals fixiert. Auf vier Monitoren dann - den Zuschauerlnnen frontal gegenübergestellt - werden vier Gemein - plätze des Alltags vorgestellt : die Küche, das Wohn- und Schlafzimmer und das Treppenhaus. lm Rhythmus der Bewegungen von Silvia Unternährer schafft Alain Favre eine Alchemie von harten Schnittfolgen und fliessenden Übergängen. 

Diese Kreation bedient sich poetischer Mittel, die zwischen den "Engeln" und dem Publikum einen intensiven Dialog enstehen lassen.