Wie wohl kein anderer Musikstil hat sich Rap/HipHop in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt. Die Zeit der zaghaften, von vielschichtigen und unterschwellig rassistischen Gefühlen bestimmten Wahrnehmung ist wohl noch nicht ganz ausgestanden - ähnliches widerfuhr dem Blues, Jazz und Soul - aber Rap und HipHop als beflügelnde Mischung aus Militanz und Lust dringen zusehends in unseren Alltag ein. Was sich anfänglich auf agitativen Sprechgesang, harte Beats und grelle Melodiepartikel beschränkte, erfuhr in den letzten fünf Jahren eine Anreicherung und Verschmelzung mit weicheren Formen a us dem unerschöpflichen Reservoir der schwarzen Musiktradition: Soul, Jazz, Rhythm and Blues und Reggae tauchen in gesampelter Form auf und beeinflussen die Gesangsstile. HipHop hat auch in aktiver Weise in Europa Fuss gefasst : besonders in Ländern mit hohen Anteilen an schwarzer Bevölkerung (England, Holland, Frankreich) aber auch weisse Crews machen nun von sich hören.
24 K aus Holland sind eine der ersten ausgereiften Bands des Kontinents. Mit E.N.B. (Hip-hologist of phi- losophy) aus New York, ARC-S (Architect of knowledge) aus Curacao, ZAR-1 (Beat inventor & technician) aus Aruba und WAN-1 (Turntable Dominator) als einzigen gebürtigen Hollander, hat 24 K einen ausgesprochen internationalen Charakter, der ihren Texten eine weltumspannende Vision verleiht, die sich gegen Unterdrükkung in allen Formen wendet und sich an Taten und Gedankengut von Malcolm X und Martin Luther King nährt 24K veröffentlichten im letzten Jahr ihr Debut "No Enemies", das zwischen Hardcore-Rap- und Dancefloor-HipHop-Tracks pendelt. Sie verschufen sich u.a. als supporting act von den Jungle Brothers und Boogie Down Productions den Rut einer selbstbewussten und überzeugend auftrenden Crew.